Heute Corona:
- und was kommt morgen?

24. Februar 2020


Täglich erreichen uns neue Meldungen über die weitere Ausbreitung des Corona Virus. Wie sich dieser Virus weiterverbreitet und welche weltweiten gesundheitlichen Auswirkungen er am Ende hat, wird die Zukunft zeigen. Aber das bedeutet das für die Weltwirtschaft und welche Folgerungen ziehen wir daraus?

Fakt ist, dass die Wirtschaft weltweit im ersten Quartal schrumpfen wird und je nach Entwicklung der Ausbreitung zu einer Rezession im ersten Halbjahr führen kann. Weltweite Lieferketten kommen ins Stocken und die Abhängigkeiten des globalen Wirtschaftssystems werden offensichtlich. Beispielhaft sind hier die Automobil- und Pharmabranche zu nennen, die Schlüsselkomponenten/Grundstoffe irgendwann aus Kostengründen komplett nach China verlagert haben. Aber es zieht sich eigentlich durch fast alle Branchen in einem immer globaleren Wettbewerb. Umgekehrt fällt mit China gerade einer der wichtigsten Absatzmärkte der Automobilindustrie aus, der Neuwagenmarkt ist dort aktuell zum Erliegen gekommen.

Konnten wir mit dem Corona Virus rechnen? Nein, aber nicht erst seit dem schwarzen Schwan, den uns Nassim Nicolas Taleb in seinem gleichnamigen Buch 2007 näher brachte wissen wir, das es immer wieder solche Ereignisse geben wird, die zunächst als selten bis unwahrscheinlich eingestuft werden und für die der Mensch im Nachhinein eine einfache und verständliche Erklärung hat. Wir wissen somit heute schon, dass es auch nach dem Corona Virus wieder schwarze Schwäne geben wird, nur kennen wir Zeitpunkt und Ausprägung nicht.

Welche Schlüsse sollten wir aus weltwirtschaftlicher Betrachtung daraus ziehen? Zum einen müssen sicher Abhängigkeiten in globalen Lieferketten und deren Auswirkungen hinterfragt werden aber zum anderen dürfen wir uns auch bewusst sein, dass der schwarze Schwan in Form des Corona Virus wieder verschwindet. Das bedeutet, spätestens im 2. Halbjahr 2020 wird es eine deutliche Erholung der Weltwirtschaft geben. Die Aktienmärkte reagieren ohnehin relativ verhalten trotz vermutlich schwacher Quartalszahlen der Konzerne in 2020. Denn es gibt keine Alternativen und bei der momentanen Liquiditätsschwemme mit einhergehenden Strafzinsen werden wir zu unserem Glück gezwungen.

Warum Glück? Weil wir endlich lernen müssen, langfristig zu denken und nicht nur in Quartalen. Nur wegen einiger schwächerer Monate, die das Unternehmen nicht selbst zu verantworten hat, ändert sich nichts an dessen Wert und Potenzial. So lange die strategische Ausrichtung stimmt, die notwendige Produktqualität vorhanden ist und der stabile Kundenstamm zurückkehrt, gibt es keinen Grund, mittel- oder gar langfristig in Panik zu verfallen. Wer das versteht, kann gerade in diesen Zeiten des Corona Virus` und auch zukünftiger schwarzer Schwäne kluge und langfristig erfolgreiche Investitionen tätigen.